Aus dem Sanella-Album Australien Neuseeland

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 Mit ein paar Metern Maschendraht, die McCurten hinten im Wagen hat und die wir unter die Räder legen, kommen wir schließlich aus der Verwehung heraus. Wir atmen auf. Das ist gerade noch einmal gut gegangen! Unsere Weiterfahrt verläuft planmäßig. Nach zwei Tagen sind wir in Port Augusta. Wir haben Glück, denn noch am gleichen Tage erwischen wir eine Maschine, die uns nach Alice Springs fliegt - in das Herz Australiens. Hier in Alice Springs, am Fuße der McDonnell=Kette, ist die von Adelaide kommende Bahn zu Ende. Im Norden der Stadt steigen die wildzerklüfteten Berge bis zu 1000 Metern steil an. Wenn man von hier aus weiter nach Norden, Osten oder Westen will, dann muß man fliegen, mit dem Auto fahren - oder mit Kamelen reiten! Klaus machte gestern große Augen, als er am Stadtrand eine Polizeipatrouille "hoch zu Kamel" sah, die gerade von einem Streifzug aus dem Never=Never=Land, dem "Niemandsland", in der Mitte Australiens, zurückgekehrt war. Diese Polizeistreifen durchqueren in regelmäßigen Abständen die endlosen Grasflächen des Innern, um nach dem Rechten zu sehen und vor allem die staatlichen Brunnen zu überwachen, die in bestimmten Abständen an den Viehdriften gebaut wurden. Die Männer auf den Kamelen sind hagere, braungebrannte Kerle - schweigsam wie die Wildnis, durch die sie Tag für Tag reiten. Als wir ein paar Tage später endlich in Halls Creek landen, ist Vater schon da. Zwischen dichten Tabakwolken taucht auch Bill auf. Aber er schwankt verdächtig, als ich ihm kräftig die Hand schüttle. "Na ja", meint er, als ich ihn etwas verwundert anschaue. "Wir mußten ja lange genug auf euch Polarforscher warten!" Für Bill ist alles, was südlich der Großen Sandwüste liegt, schon fast Eismeer! "... und hier in Halls Creek haben sie ein verdammt gutes Bier!"

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